Die Sekundaria (4-6 Jgst.)

Die Sekundaria der Freien Schule Dreisamtal ist im 1. Obergeschoss des Gebäudes beheimatet. Für 31 Kinder stehen uns unser „Montiraum“, der „Dolmetscherraum“  und der „Orangene Salon“ zur Verfügung, außerdem die Küche und eine Garderobe. Auf unserem Stockwerk befindet sich auch der Bewegungsraum, der für alle SchülerInnen der Schule zu bestimmten Angeboten oder für das freie Spiel im zweiten Block zur Verfügung steht und mit Matten und einer Kletterwand ausgestattet ist. Die meiste Zeit sind wir im „Montiraum“, der, wie sein Name schon sagt, mit reichlich Montessori-Material ausgestattet ist. Dort findet die Freiarbeit statt.

An den Wänden stehen Regale für die Themen „TechnikerIn“, „NaturfreundIn“, „WeltenbummlerIn“, „ZahlenexpertIn“, „KünstlerIn“, „Pfiffikus“, „DemokratIn“, und „SchriftstellerIn“. Jedes Themenregal ist ausgestattet mit Montessori- und anderem Lernmaterial.

Außerdem gibt es eine Leseecke mit Sachbüchern zu vielen Themen. Im Raum befinden sich unterschiedliche, frei wählbare  Arbeitsplätze für die SchülerInnen, sowie ein runder Teppich für Versammlungen oder als Arbeitsplatz auf dem Boden. Feste Sitzplätze gibt es bei uns ganz bewusst nicht um das Leben und Lernen im Raum dynamisch zu halten. An einem Fenster steht ein Schreibtisch für Kalligraphie, an einem anderen Fenster ein Tisch für Experimente, dazu drei Computerarbeitsplätze. An einer Wand hängt eine große Weltkarte.

In der Garderobe hat jedes Kind ein Fach für seine Utensilien und Kleider.

Im „Dolmetscherraum“, ausgestattet mit Sofa, Sessel und Tisch, ist das Freiarbeitsmaterial für Englisch und Französisch, er dient aber auch als Leseraum für die Kinderliteratur und wird in der Freiarbeit gerne als Arbeitsraum benutzt.

Im „Orangenen Salon“ finden hauptsächlich feste Angebote und Kurse statt.

Tagesstruktur

Morgenkreis

Zwischen 7.45 Uhr und 8. 15 Uhr trudeln die Schüler ein. Manche kommen mit Bus, manche mit Bahn, manche werden gefahren, manche kommen zu Fuß, mit Roller oder Fahrrad. Diejenigen, die früher kommen, genießen oft die Stille am Morgen und gleiten langsam in den Tag. Wer später kommt, springt in den neuen Tag. Um 8.20 Uhr treffen wir uns zum gemeinsamen Start mit einer Stilleminute im Morgenkreis. Wir Erwachsene sagen dort an, was es Besonderes gibt für diesen Tag, stellen Angebote vor, fragen nach, ob jemand Unterstützung braucht und bringen immer etwas mit: Ein Lied, ein Gedicht, eine Darbietung mit Material, eine Geschichte…..

1. Block

Dann beginnt die erste Freiarbeitsphase bis 10 Uhr. Wer möchte, kann nach 10 Uhr natürlich im großen Raum bleiben, Dinge fortführen oder neue beginnen, oder er/sie kann Angebote an anderen Orten wahrnehmen.

 2. Block: Angebotsblock

Der zweite Zeitabschnitt von 10.30 – 11.30 (oder je nach Angebot auch bis 12.00 Uhr,) bietet täglich wechselnde Angebote. So gibt es Theaterkurse und Bands, es wird gekocht, genäht, gewerkelt und im Atelier gemalt, gedruckt, gebastelt, in der Holzwerkstatt gebaut, im Schulgarten gearbeitet. Die Kinder können sich aber auch entscheiden draußen zu spielen und um 11.30 Uhr wieder in den Monti-Raum zu kommen.

3. Block

Um 11.30 Uhr beginnt die zweite Freiarbeitszeit, das heißt, die Kinder, die nicht gerade in anderen Angeboten sind, kommen in den Raum und beginnen wieder ihre selbstgewählte Arbeit. Spätestens um 12.00 Uhr kommen alle Kinder  zurück in den Montessori-Raum. Um  13.05 Uhr gehen die einen nach Hause, einige bleiben noch bis 15.45 Uhr in der Nachmittagsbetreuung.

Freiarbeit

Wie sieht das aus, wenn jeder wählt, woran er/sie arbeiten will, womit, wie lange und mit wem? Bunt, vielfältig, lebendig und spannend. Die Kinder wählen sich eine Arbeit aus den verschiedenen oben genannten  Bereichen und arbeiten – oft kontinuierlich – an einer Sache. Hier ein aktueller Ausschnitt der Tätigkeiten, die zur Zeit gefragt sind:

Ihren mathematischen Geist schulen manche mit Montessori-Material, z.B. arbeiten sie mit der Bruchrechenkartei und den Bruchrechenkreisen, mit dem Dezimalbruchrechenkasten, dem Multiplikationsschachbrett, der großen Apotheke zur Division oder dem Gleichungsrahmen. Oder sie nehmen sich Murmeln und Lochbrett, Markenspiel oder Rechenrahmen um zu rechnen. Andere ziehen Arbeitsblätter oder Arbeitshefte vor, wieder andere spielen eines der Gesellschaftsspiele, die mathematische Fähigkeiten schulen oder sind am Computer mit unserem Matheprogramm beschäftigt. Jeder und jede arbeitet in seinem/ihrem Tempo an dem Thema, das er/sie sich gewählt hat, bei manchen sind es auch mehrere.

Wer sich im „Pfiffikus“-Regal bedient, muss Frust aushalten können, denn hier wird heftig geknobelt. Tangram-Aufgaben, Streichholzrätsel, Denkspiele aus der Reihe „Think Fun“, Magic Mirror oder Schach fordern logisches Denken und räumliches Vorstellungsvermögen heraus, ebenso wie Sudokus oder „Logicals“.

Im „SchriftstellerInnen“-Regal stehen die Kästen zur Wortartenarbeit und zum Satzbau. Ihr orthographisches Verständnis vertiefen einige mit Arbeitsheften, andere machen eines der Laufdiktate oder spielen Wörter-Mix und andere Spiele.

Auch Arbeitsblätter gibt es zu verschiedenen Themen wie „Bericht schreiben“ oder zu speziellen Rechtschreibfragen.  Einige üben an ihrem Schriftbild. Manche sitzen am PC und fügen Selbstgeschriebenes in ein Layout-Programm, recherchieren für Projekte oder üben mit einem Rechtsschreibspiel. Manche schreiben von Hand, mit Bleistift, Füller oder am Kalligraphie-Tisch mit Tusche und Feder. In rasender Geschwindigkeit füllen sich die Sprechblasen eines Comic-Kurses und es entstehen viele selbstgeschriebene Geschichten.

Immer wieder wird auch ein Rechtschreibkurs von einer Lernbegleiterin angeboten, hier arbeiten wir mit der Freiburger Rechtschreibschule (FRESCH) und die Kinder können ein FRESCH-Diplom machen.

Lesen üben die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Materialien, die sich an dem jeweiligen Niveau des Kindes orientieren. Des weiteren gibt es Materialien und Arbeitsblätter, die das sinnentnehmende Lesen schulen. Jeden Tag beginnt unsere Freiarbeitszeit mit einer zehnminütigen Schreibzeit.

Aus dem „Weltenbummler“-Regal sind die Montessori-Landkarten-Puzzles besonders beliebt. Einige verwenden sie zusammen mit Atlanten und Flaggenbüchern für eigene Projekte. Einige arbeiten an einem schriftlichen Geographie-Kurs über Europa. Gelegentlich wird „Weltreise“ gespielt. Viele Kinder arbeiten an selbstgewählten Projekten zu einem Thema, zum Beispiel an einem Referat über Pferde, Wale, Quallen oder Japan. Dafür wird in Büchern und im Internet geforscht, Informationen zusammengetragen, liebevoll werden Hefte und Plakate gestaltet und die Projekte stolz vorgestellt.

Die LernbegleiterInnen gehen während der Freiarbeit zwischen den Kindern umher, machen Darbietungen zur Materialanwendung und kommen, wenn die Kinder Hilfe brauchen.

Seit einigen Jahren haben wir eine feste „Mathe-Freiarbeit“ und eine „Sprach-Freiarbeit“ in der Woche eingeführt. Das bedeutet, dass in einem Block in der Woche die Kinder alle entweder zu Zahlen oder zu Sprache arbeiten müssen.

Kurse

Während der Freiarbeit finden auch einige fortlaufende Kurse statt. Zweimal in der Woche gibt es einen Englisch-Kurs, das einzige verpflichtende Angebot. Es gibt derzeit:

  • Französisch
  • Geometriekurs (getrennt nach Jungs und Mädchen)
  • Physik
  • Schreibwerkstätten (zum Thema Rechtschreibung)
  • Physik

Thementage

Ungefähr zweimal im Jahr machen wir einen Thementag zu den geschichtlichen Themen „Griechen“, „Römer“, „Kelten“, „Altes Ägypten“ und „Mittelalter“. Nachdem das jeweilige Thema im Morgenkreis eingeführt wurde, gibt es verschiedene Workshops, in denen sich die Kinder handlungsorientiert mit verschiedenen Themen beschäftigen können. Zur Vor- und Nachbereitung schauen wir Dokumentationen an, legen Bücher zum Thema aus, in denen geschmökert werden kann und manchmal halten unsere älteren SchülerInnen Kurzreferate zu einzelnen Unterthemen.

Angebote

Wie schon oben erwähnt bietet der zweite Zeitabschnitt von 10.30 – 11.30 (oder je nach Angebot auch bis 12.00 Uhr) täglich wechselnde Angebote, die zum Teil auch stufenübergreifend sind:

  • Holzwerkstatt
  • Theater
  • Textiles Werken
  • Schulgarten
  • Zeit für eigene Projekte….
  • Band
  • Volleyball
  • Kunstatelier

Versammlung

Alle zwei Wochen werden in der Versammlung die Belange von SchülernInnen und LernbegleiterInnen besprochen. Regeln werden diskutiert, Aktivitäten besprochen, Meinungen ausgetauscht. Die Versammlung wird auch von SchülerInnen geleitet.

Ausflüge

Alle zwei Wochen findet am Mittwoch ein Ausflug zu verschiedenen Themen statt. Manche Ausflüge sind  „Spaß“- Ausflüge, die eigentlich Sportausflüge sind, andere sind „Bildungsausflüge“, wie z.B. ins Museum oder in einen Betrieb.

Hausaufgaben

Wer möchte, kann bei uns Hausaufgaben in den Bereichen „SchriftstellerIn“, „DolmetscherIn“ und „ZahlenkünstlerIn“ bestellen. Nur sehr wenige SchülerInnen nehmen das in Anspruch.

Begleitung

Neben der Begleitung im Alltag führen die Erwachsenen mit ihren „Mentorenkindern“ regelmäßige Kindergespräche, in denen es darum geht, wie es dem Kind in der Schule geht. Über den Lernprozess wird gemeinsam reflektiert und es werden neue Ziele besprochen.

Und sonst?

  • Darbietungen der „Kosmischen Erzählungen“  zur Entstehung des Universums, der Welt, Entwicklung des Lebens und des Menschen, aus der Welt der Pflanzen, zur Geschichte der Schrift und der Zahlen, Biokurs, Geowindow, Mathe im Advent, und, und, und….
  • Genderarbeit in Jungen- und Mädchengruppen
  • alle zwei Jahre Verkehrserziehung
  • Sport in der Turnhalle
  • jede Menge Bewegung
  • das kleine Sekuorchester
  • Streitschlichtung…..